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150 Jahre Chorgeschichte fanden ihren Höhepunkt im Jubiläumsjahr

Chor & Orchester St. Laurentius Krönungssaal Dez. 2024
Datum:
8. Dez. 2024
Von:
Pierre Durben

Strahlende Gesichter, als der Beifall aufbrandete im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses. Die etwa 140 Mitwirkenden aus dem Chor der Gemeinde St. Laurentius, die Mitglieder des jungen Chores „canto@campum“, das Kammerorchester von St. Laurentius und die Solisten hatten das Oratorium „Messias“ von G. F. Händel aufgeführt - als Jubiläumskonzert des Chores, anlässlich seiner Gründung vor 150 Jahren.

Intensive Probenarbeit unter der Regie des Kantors Gregor Jeub hatten ein großes Ensemble geformt, das in seiner Professionalität dem anspruchsvollen Werk von G. F. Händel nicht nur musikalisch gewachsen war, sondern auch seine inhaltliche Botschaft eindrücklich hörbar machte.

Zuvor hatte der Vorsitzende des Chores Petrus Rick in seiner Begrüßungsansprache auf diesen Aspekt in hingewiesen. „Der Messias führt in eine Welt, die nicht von dieser Welt ist. In eine Welt, in der nicht Angst Antrieb ist, sondern Hoffnung. In eine Welt ohne den Zwang zur Selbsterlösung. In eine Welt voller Wahrheit und Schönheit“.

Im Programmheft hatte Gregor Jeub den „Messias“ von Händel als ein Meisterwerk beschrieben, das feurige Begeisterung und kunstvolle musikalische Architektur in sich vereinigt.

Man konnte es im Krönungssaal spüren, wie die innere Ergriffenheit und die Begeisterung an der Musik sowohl die Ausführenden als auch die Zuhörer in den Bann zog und der Funke übersprang. So verlangten diese mit „Standing Ovations“ am Ende der Aufführung förmlich nach einer Zugabe. Dies ist unüblich bei einer Oratorienaufführung – ungewöhnlich dann die Umsetzung: Gregor Jeub lud alle Anwesenden ein, Teil des großen Gesamtklanges zu werden und spontan miteinzustimmen in das populäre „Halleluja“ des großen Werkes.

Als der langanhaltende Beifall sich gelegt hatte, wurde dem Chor eine besondere Ehre zuteil. Kirchenmusikdirektor Professor Michael Hoppe überreichte im Namen des Allgemeinen Deutschen Cäcilienverbandes die Palestrina-Medaille in Silber. Sie wird den katholischen Chören verliehen, die 150 Jahre bestehen. Professor Hoppe wies in seiner Rede auf die wichtige Rolle des Chores in der Pastoral hin. Über die Musik wird nicht nur die Schönheit des Klanges vermittelt, sondern auch die inhaltliche Botschaft des Glaubens in einer Form, die nicht nur den Verstand anspricht.

Mit der Feier im Krönungssaal endete das Jubiläumsjahr des Chores.

Dankbar blickt man zurück auf ein Jahr, das erfüllt war von vielen großen Ereignissen. So zum Beispiel die Eröffnung des Jubiläums mit dem Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, mehreren festlichen Orchestermessen gemeinsam mit dem Kammerorchester, aber auch die kleineren Gottesdienste, die man während des Jubiläums nicht vernachlässigt hat. Die große Chor- und Orchesterreise nach Dresden im Oktober mit dem Pontifikalamt in der Kathedrale des Bistum Dresden-Meißen mit der „Krönungsmesse“ von W. A. Mozart, der erfolgreichen Aufführung des „Messias“ in der Herz-Jesu-Kirche/Dresden und den unbeschwerten Tagen in “Elbflorenz“ bleiben der Gemeinschaft der Musikbegeisterten aus Chor, Kammerorchester und den Mitgliedern des jungen Chores „canto@campum“ in guter Erinnerung.

Ein wenig Wehmut kommt dann doch auf – so viele schöne Augenblicke und Erlebnisse, die nicht verweilen – nur in der Erinnerung.

Sicherlich beflügelt diese wundervolle Erinnerung an ein Jahr voller Musik und Gemeinschaft, den Enthusiasmus auf neue musikalische Vorhaben – ganz nach dem Jubiläumsmotto „Gemeinde ist hörbar“.