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Beten - wie und wozu

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Datum:
12. Feb. 2025
Von:
Dr. Barbara Geis

Welche Rolle spielt das Beten in Ihrem Leben, vielleicht im Gottesdienst, vielleicht vor dem Essen oder am Abend vor dem zu Bett gehen? Vielleicht fällt Ihnen aber auch das Beten schwer.

Was ist eigentlich beten? Wir sprechen unsere Gedanken und Nöte, unsere Bitten und Sorgen aus, manchmal sind wir erfüllt von Dankbarkeit, aber an wen richten wir uns und werden wir gehört?

Beim Beten handelt es sich um einen Dialog zwischen uns Menschen und Gott. Es tut gut, jemanden zu haben, dem man sich mit allem anvertrauen kann, der uns Menschen aushält, weil seine Liebe grenzenlos ist. Wir können vor ihm zetern und heulen, tanzen vor Freude oder auch unsere Sorgen zur Sprache bringen. Beispiele dafür finden wir in den Psalmen des Alten Testaments. Vor Gott müssen wir uns nicht verstecken, Leistung erbringen oder eine Rolle spielen. Er nimmt uns so an, wie wir in dem Moment sind mit allen Stärken, Schwächen und Fehlern.

Gott hört uns zu, auch wenn wir es vielleicht nicht immer spüren. Und er hört nicht nur zu, sondern er möchte auch zu uns Menschen sprechen. Das kann in Worten der Heiligen Schrift sein, in einem guten Gespräch mit Freunden, in der Stille. Beten heißt nicht nur reden, sondern auch zuhören. Zuhören heißt, in die Tiefe des Herzen herabsteigen, alle Gedanken loslassen und warten. Das bedarf der Übung, am Ende ist Ruhe und Frieden. Dann werden manche Bitten unwichtig, weil wir uns in Gott aufgehoben und geborgen wissen, egal was passiert. Bischof Klaus Hemmerle hat einmal sinngemäß gesagt: Wenn Gott unsere Bitten nicht erhört, dann hat er vielleicht noch etwas viel Größeres mit uns vor, als wir jetzt erahnen können. Die Fastenzeit lädt ein, uns immer wieder neu Zeit für das Beten zu nehmen.

Dr. Barbara Geis