Da ist eine Menge gewachsen
Die Frage nach der Größe ihres Netzwerkes lässt Ulrike Overs kurz nachdenklich werden – doch nach dem festlichen Dankgottesdienst in der Genezareth-Kirche hat man das Gefühl: groß genug, um für alle Anfragen und Probleme eine Lösung zu finden. Es wird schnell klar: Da ist eine Menge gewachsen in den letzten 20 Jahren, in denen es die ökumenische Initiative Netzanschluss gibt. Auch wenn der Auslöser ein Uni-Projekt war, das alleinerziehenden Frauen bei der Arbeitssuche helfen sollte, wurde bei den beiden Trägern, der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde, schnell klar, dass es um mehr gehen sollte als eine bloße Jobvermittlung. Gemeindereferentin Waltraud Loh und Pfarrer Mario Meyer fanden 2004 in der Sozialpädagogin Ulrike Overs die geeignete Person, um aus Wünschen ein Machen werden zu lassen.
Nehmen - und Geben
So konnte nun im November 2024 stolz das 20jährige Bestehen der Initiative gefeiert werden – in einem Gottesdienst, der überwiegend von Aktiven des Netzwerks gestaltet wurde. Sie schilderten ihre Geschichten und Erfahrungen mit Netzanschluss, und es zog sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Beiträge: Der unbezahlbare Wert dieses Angebots ist das Geben und Nehmen, die Wertschätzung aller, die um Hilfe bitten und selbst zu Helferinnen werden. So sind für Ulrike Overs die Highlights der letzten 20 Jahre die Momente, in denen die Frauen selbst die Initiative ergreifen und Lösungen finden – egal, ob für eigene Probleme oder die von anderen. Und zu erleben, wie die nächste Generation erfolgreich ihren Weg ins Leben geht. Auch das spiegelte der Gottesdienst wieder: Zwei Netzanschluss-Kinder lockerten die Wortbeiträge auf und beindruckten das Publikum mit kraftvollem Acapella-Gesang und anspruchsvollem Violinenspiel.
Dagegen setzt Netzanschluss ein ganzes Bündel aus Angeboten, das unter den Stichworten „Begegnung, Beziehung, Beratung und Vernetzung“ ganz unterschiedliche Bedürfnisse anspricht. Es wird gemeinsam gefrühstückt, es wird gekocht und gebacken, es gibt kulturelle und spirituelle, aber auch informative und gesellige Angebote. Am „Mütter-Verwöhntag“ steht eine Fahrt ins Museum auf dem Programm, und fester Bestandteil des Jahresprogramms ist der Tagesausflug ans Meer. Es gibt „Wahlverwandtschaften“: Ehrenamtliche aus dem Aachener Westen, der katholischen oder evangelischen Kirchengemeinde, die als Paten einer Familie im Alltag helfen, vom Behördengang bis zum Babysitting. Eine Gruppe näht regelmäßig Herzkissen für Patientinnen nach einer Brustkrebsoperation im Luisenhospital. Auch Hilfe beim Fahrradreparieren, bei einem Umzug oder in juristischen Fragen kann angefragt werden – das Netz fängt (fast) alles auf.
Alltag aus Überforderung und Müdigkeit
Pfarrerin Bettina Donath-Kreß, die seit 18 Jahren die Initiative von kirchlicher Seite begleitet, erinnerte in ihrer Predigt an das biblische Wort von Paulus „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“ (Kor. 15,10) Sie ordnete diese Aussage in die Biographie des Apostels ein, der durchaus heftige Selbstzweifel kannte: „Ich muss nicht perfekt sein – niemand ist das, und niemand braucht das zu sein“. Das stärke das Selbstbewusstsein: Ich bin, was ich bin, weil Gott mich so gemacht hat.
Das Selbstbewusstsein zu stärken, ist ein wesentliches Ziel von Netzanschluss. Denn die Ein-Eltern-Familien – immerhin mittlerweile jede fünfte Familie in Deutschland – erleben ihren Alltag oft als eine Mischung aus Überforderung und Müdigkeit, garniert mit schlechtem Gewissen.
Angebot für ganz unterschiedliche Bedürfnisse
Dagegen setzt Netzanschluss ein ganzes Bündel aus Angeboten, das unter den Stichworten „Begegnung, Beziehung, Beratung und Vernetzung“ ganz unterschiedliche Bedürfnisse anspricht. Es wird gemeinsam gefrühstückt, es wird gekocht und gebacken, es gibt kulturelle und spirituelle, aber auch informative und gesellige Angebote. Am „Mütter-Verwöhntag“ steht eine Fahrt ins Museum auf dem Programm, und fester Bestandteil des Jahresprogramms ist der Tagesausflug ans Meer. Es gibt „Wahlverwandtschaften“: Ehrenamtliche aus dem Aachener Westen, der katholischen oder evangelischen Kirchengemeinde, die als Paten einer Familie im Alltag helfen, vom Behördengang bis zum Babysitting. Eine Gruppe näht regelmäßig Herzkissen für Patientinnen nach einer Brustkrebsoperation im Luisenhospital. Auch Hilfe beim Fahrradreparieren, bei einem Umzug oder in juristischen Fragen kann angefragt werden – das Netz fängt (fast) alles auf.
Fröhliches Fest
Gefeiert wurde diese Erfolgsgeschichte im Anschluss an den Gottesdienst mit einem fröhlichen Beisammensein in der Kirche, mit selbstgemachtem Fingerfood und reichlich Kuchen, zwei Clowninnen, die sich fröhlich unter die Leute mischten und für gute Laune sorgten und abschließend einer Zaubershow für Groß und Klein.