Einkehrtage in Tours
„Martin, wir ehren dich, wir tragen deinen Namen. Gib uns Kraft, weise uns Richtung, hilf uns zum Tun.“
... singen Christen, wenn sie sich dem Heiligen Martinus nahe fühlen. In diesem Bewusstsein von Nähe, machten sich zwanzig Pilgerinnen und Pilger aus Sankt Heinrich, Sankt Laurentius, Sankt Martinus und zwei weiteren Pfarrgemeinden am 2. August auf den Weg nach Tours, der letzten Wirkungsstätte des Heiligen Martinus. Auch 1625 Jahre nach seinem Tod ist der Heilige Martin für viele Menschen Vorbild im Glauben, den er mutig, unbeirrt und in tätiger Liebe zu den Menschen gelebt hat.
„Kannst du dir vorstellen, dass in 1625 Jahren noch Menschen von dir sprechen und Orte deines Wirkens aufsuchen, um innezuhalten und ihr Leben zu überdenken?“ Was für eine Frage während eines Gespräches über das unermüdliche, richtungsweisende Wirken von Martinus.
Du? Ich?
Wohin haben mich meine Entscheidungen im Leben geführt? Stimmt die Richtung? Bekenne ich meinen Glauben, tue ich genug? Kann ich das Leben feiern, kann ich (es) loslassen? Kannst du, Martinus, mir dazu überhaupt noch etwas sagen?
Mit diesen Fragen im Kopf und im Herzen suchten wir an besonderen Orten seines Wirkens richtungsweisende Perspektiven, Orientierung und Zuspruch, so in Tercé, in der ‚Chapelle du Pas de St. Martin‘, wo unsere Füße einen Fußabdruck des Martinus berühren konnten, und in der ‚Collégiale St. Martin‘ mit der Sterbekapelle in Candes. Martinus war stets mit und unter uns.
Ehrlichkeit und Wertschätzung im Umgang miteinander hatte jede und jeder von uns mitgebracht. Gemeinsam lachen, schweigend an Orten der Erinnerung zusammenstehen und bewundernd durch eine weite Landschaft wandern, an der Loire sitzen und kräftig in ein Brot beißen, Bedrückendes und Schönes miteinander teilen, sich Erkenntnissen stellen, all das ließ aus 20 Pilgern schnell eine frohe und fröhliche Gemeinschaft werden. Gestärkt und gesegnet kehrten wir am 7. August zurück in unseren Alltag. Aber nicht ohne ein ‚A Dieu‘ dem Heiligen Martinus und ein ‚Au revoir‘ den Benediktinerinnen ‚du Sacre Coeur de Montmartre‘, die uns liebenswürdig und heiter umsorgt und unseren Tagen in Tours mit ihren wunderschön gesungenen Chorälen Anfang und Ende geboten haben.
Unser herzlicher und großer Dank gilt unserer Gemeindereferentin Gerlinde Lohmann und Herrn Pastor Josef Voß, die diese intensiven Tage vorbereitet und begleitet haben.
Übrigens: Was würden Sie auf die Frage im Text antworten?