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Die Kirche der Zukunft - Kirche als ...?

Kirche-Zukunft
Datum:
1. Juli 2025
Von:
M. Bergedieck, M. Grande, G. Lohmann, M. Strack, K. Thöneböhn

Wie kann die Kirche in Zukunft aussehen? Welche Formen und Wege muss sie beschreiten, um nah bei den Menschen zu bleiben und glaubwürdig zu wirken? Diesen Fragen stellten sich Engagierte bei der Veranstaltung „Kirche der Zukunft – Kirche als…?“. Nach
einer kurzen Einführung wurde an vier Thementischen diskutiert – mit einem gemeinsamen Ziel: Kirche lebendig und zukunftsfähig zu gestalten.


Kirche als Graswurzelbewegung – von unten wachsen

Am ersten Tisch stand die Frage im Mittelpunkt, wie Kirche als Graswurzelbewegung gelingen kann. Deutlich wurde dabei: Es geht nicht vorrangig um Strukturen, sondern um Menschen – und um ihre persönlichen Fragen, wie zum Beispiel: Was ist das Ziel meines Engagements? Was möchte ich bewirken? Die Teilnehmenden wünschten sich eine offene und einladende Gemeinschaft, in der sich Gleichgesinnte finden und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Wichtig sei es, nicht nur Gottesdienste zu feiern, sondern den Glauben auch außerhalb des Kirchenraums spürbar werden zu lassen. Dabei gelte es, auch Themen am Rand ernst zu nehmen und Randgruppen aktiv einzubeziehen.

 

Kirche als Jurte – Leben in Spannungen

Welche Polarisierungen gibt es in der Kirche und wie gehen wir mit Konflikten um? Inspiriert vom Aufbau des Zeltes, das sich durch hohe Spannkraft mit gleichzeitiger Achtsamkeit füreinander auszeichnet, stand der Themen-Tisch unter der Frage: Welche Spannungen sind (m)eine Herausforderung? Die Feier der Eucharistie wurde als Mitte und Kraftquelle genannt mit der Betonung, dass sie zugänglich ist für alle. Über Themen wie die Rolle der Frau, die oft fremde Sprache in der Verkündigung und eine fehlertolerante Kultur tauschten sich die Tisch-Teilnehmenden aus. Wie ist in der hierarchischen Ordnung ein demokratischer Umgang möglich? Kirche müsse an Sensibilität zunehmen gegenüber Andersdenkenden und in Spannungen auch eine Chance zum Wachsen erkennen. Moderne Medien und traditionelle Formen müssten nicht im Widerspruch stehen, sondern könnten sich ergänzen und bereichern.


Kirche als Landkarte – Gottesdienste neu denken

Gottesdienste müssen nicht immer gleich aussehen. Am dritten Tisch entstand eine bunte Landkarte alternativer Gottesdienstformen. Von Wort-Gottes-Feiern und Nachtmahl über Atempause und musikalisches Abendlob bis hin zu Wegkreuzwanderungen und Radpilgern wurde eine Vielzahl bereits existierender Formate gesammelt. Dazu wurden Wünsche formuliert: Messen mit unterschiedlichen Musikrichtungen sowie speziell zu Karneval, regelmäßige Versöhnungs- und Wortgottesfeiern sowie Wohnzimmergottesdienste wurden als Ausdruck einer lebendigen Glaubenspraxis genannt. Die Teilnehmenden machten deutlich: Vielfalt und Kreativität im liturgischen Leben bereichern das Glaubensleben und machen es zugänglicher.

 

Kirche als Brücke – neue Verbindungen im pastoralen Raum

Wie können Ortsgemeinden und der Pastorale Raum besser zusammenwachsen? Diese Frage bewegte die Teilnehmenden des vierten Thementisches. Das Bild der Brücke diente als Leitmotiv: Der Glaube bildet das Fundament, die Gemeindemitglieder sind die stabilen Steine, die die Verbindung tragen – vorausgesetzt, sie werden befähigt und gestärkt. Positiv hervorgehoben wurde die Zusammenarbeit der Gremien im Fusionsprozess. Gleichzeitig wurde kritisiert, dass Informationen zur konkreten Ausgestaltungen des Pastoralen Raums erst spät verfügbar waren und es dadurch schwerfällt, Menschen für die Gremienarbeit zu gewinnen. Hoffnung, so das Fazit, bleibt dennoch ein tragendes Element kirchlicher Zukunft.
Fazit: Die Veranstaltung „Kirche der Zukunft – Kirche als…?“ hat gezeigt: Es gibt Ideen, Energie und Menschen, die Kirche mitgestalten wollen. Zwischen Herausforderung und Aufbruch zeichnet sich eine Kirche ab, die zuhört, sich bewegt und neue Wege geht – gemeinsam, von unten, mit offenen Herzen und offenen Türen.