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Historie

St. Heinrich alt

Geschichte der Pfarrgemeinde St. Heinrich

Horbach wurde zeitgleich mit Richterich im Jahre 1804 zur Pfarre erhoben. Um die Zeit seiner Erhebung zählte Horbach selbst, einschließlich der umliegenden Höfe, 623 Einwohner. Hatte man aber Richterich wohl mehr aus ver­wal­tungs­geo­gra­phisch­en Grün­den zum Sitz der Mairie (Gemeinde) bestimmt, so lag seine Einwohnerzahl mit 302 Seelen deutlich unter der von Horbach.
Der erste Pfarrer von Horbach wurde am 16. April des Jahres 1804 der 44 Jahre alte Johannes Wilhelm Ritzerfeld. Der in Heerlen geborene Ritzerfeld wohnte bis zu seinem Amtsantritt im Aachener Karmeliterkloster. Eine seiner ersten Aufgaben bestand darin, die Voraussetzungen für eine gedeihliche Seelsorgearbeit und einen würdigen Gottesdienst zu schaffen. Zu diesem Zweck wurde das „Pfarrhaus” (das heutige Pfarrheim) hergerichtet und eine Wohnung für den Frühmessner beschafft.

Schule alt

Schule

Ebenfalls 1804 erfolgte die nebenamtliche Anstellung eines Küsters, Organisten und Kantors. Im Jahre 1812 zählte Horbach, einschließlich Forsterheide (bis 1807 zur Pfarre Richterich gehörig) 777 Einwohner, ausschließlich Katholiken. Der neue Pfarrer unterrichtete auch seit 1806 Lese- und Religionsunterricht, also schon bevor 1816 der erste Lehrer Joseph Geyr (auch Küster der Kirche) aus Forsterheide in Horbach angestellt wurde. Ritzerfeld war es, der mit Hilfe des Bürgermeisters der Mairie dafür sorgte, dass Horbach diesen Lehrer bekam. Der damalige Unterrichtsraum befand sich in einem der Vorgängerbauten der heutigen Zahnarztpraxis (Horbacherstraße). So verdankt Horbach die Gründung seiner ersten regulären „Schule“ dem verantwortungsvollen und weitsichtigen Engagement seines ersten Pfarrers, der sich angesichts seines Gesundheitszustandes genötigt sah, Horbach 1819 zu verlassen.
Nach dem Sturz Napoleons und einer längeren Übergangszeit wurde die Pfarre Horbach dem Dekanat Burtscheid zugeordnet. Unter Pfarrer Johann Kehren aus Verlautenheide, der am 15. Juli des Jahres 1819 in Horbach eingeführt wurde, konnten die zuvor schlechten Finanzen aufgebessert und im Jahre 1829 eine eigene Vikarie errichtet werden. Pfarrer Kehren starb am 23. Februar des Jahres 1840 an den Folgen eines Magenkrebsleidens.

Nach einer Übergangsphase wurde der dritte Pfarrer von Horbach, der am 13. Dezember 1806 in Borschemich geborene Adam Hilarius Gieren am 23. August 1843 in Horbach eingeführt. Er sollte 28 Jahre lang die Geschicke der Pfarrgemeinde leiten. In diesen Jahren erweiterte er die Horbacher Kirche, die nach wenigen Monaten Bauzeit, am 8. Dezember 1847, am Fest der Unbefleckten Jungfrau Maria feierlich geweiht werden konnte. Diese längst nötig gewordene Maßnahme finanzierte der Pfarrer aus großzügigen Spenden der Horbacher Bevölkerung. Gieren versuchte auch im Rahmen der damals gegebenen finanziellen Umstände den Innenraum der Kirche zu verschönern. Zu erwähnen ist die 1859 neu aufgestellte Orgel mit 12 1/1 Registern. Als Höhepunkt seiner langjährigen Bemühungen konnte Gieren den Erwerb des neuen Hochaltars betrachten der 1868 anlässlich seines 25-jährigen Ortsjubiläums Aufstellung fand und die Pfarrkirche noch heute schmückt. Wenig später folgten die beiden Nebenaltäre.

Zur musikalischen Gestaltung der Gottesdienste, vor allem in Hochämtern, wurde 1864 der heute noch bestehende St. Marien-Gesang-Verein unter der Leitung von Organist Johann Peter Geyr ins Leben gerufen.
Nicht zuletzt Gierens Initiative war es zu verdanken, dass nach langen Jahren des Wartens 1847 in Horbach ein eigenes Schulgebäude errichtet wurde. Von dem Gebäude ist heute nur noch eine Mauer erhalten geblieben. Das alte Gebäude stand an der heutigen Horbacherstraße 333 und wurde in den (19)70er Jahren abgerissen. Im Februar 1868 hatte Pfarrer Gieren einen Schlaganfall erlitten, doch durch seinen eisernen Willen konnte man anfangs auf Genesung hoffen. Doch als er im Herbst erneut einen Schlaganfall erlitt, konnte er seine Arbeit nicht mehr ausführen. Der damalige Vikar Ramershoven übernahm den vollen Dienst bis zum Tod Gierens am 6. September 1871.

Pfr. Karl Engelbert Keuthen

Pfr. Karl Engelbert Keuthen

Zum neuen Pfarrer wurde am 29. September desselben Jahres Karl Engelbert Keuthen ernannt, der 1825 in Neuß geboren worden war. Unter ihm wurde die Kirche weiter verschönert; unter anderem wurden die ersten farbigen Fenster 1884 im Querschiff eingesetzt. Jedoch musste aus finanziellen Gründen die Vikarie 1886 aufgelöst werden. Ende des Jahres 1886 verließ Keuthen die Pfarre Horbach, um eine Pfarre in Neuss zu übernehmen.

Als neuer und nunmehr einziger Seelsorger der Pfarre wurde Engelbert Keuthen Pfarrverwalter; erst am 4. Februar 1887 wurde Franz Arnold Freihen zum Pfarrer in Horbach ernannt; auch er war der einzige Seelsorger der Pfarre. Nach endgültiger Klärung der Rechtssachen wurde der am 24. Oktober 1840 in Waldfeucht geborene Freihen am 19. November 1888 feierlich eingeführt. Freihens ganz besondere Liebe galt der würdigen Gestaltung der kirchlichen Liturgie. Unter ihm wurde der Kirchenschatz um zwei wertvolle Paramente reicher, die zu seinem silbernen Priesterjubiläum gestiftet wurden. 1891 wurde die erste große Weihnachtskrippe in der Kirche aufgestellt, die ein Geschenk der Schulkinder war. Im Dezember 1894 verließ er die Gemeinde, um in Roetgen seinen Dienst als Pfarrer anzutreten, dort verstarb er am 26. April 1901.

Pfr. Nikolaus Eschenbrücher

Pfr. Nikolaus Eschenbrücher

Am 31. Januar 1895 wurde Martin Nikolaus Eschenbrücher als neuer Pfarrer eingeführt, er war am 16. August 1844 in Kirchherten geboren worden. Eschenbrücher rief einige kirchliche Vereinigungen, die während der schweren Zeiten des Kulturkampfes verloren gegangen waren, wieder ins Leben. Er gründete aber auch mehrere neue kirchliche Vereine, welche in der Horbacher Bevölkerung regen Zuspruch fanden. Einen nicht unerheblichen und folgenschweren Einschnitt im Leben der Gemeinde bedeutete, die Gründung eines neuen „Kirchenchors“ am 2. Juni 1902. (Dieser feierte im Jahr 2002 sein 100-jähriges Bestehen). Mit der Gründung dieses „neuen Kirchenchors“ wurde der seit 1864 bestehende St.-Marien-Gesangverein auf seine auch bisher betriebene Pflege des volks- und weltlichen Liedgutes beschränkt. Die Leitung des „Kirchenchors St. Cäcilia“ übernahm der neue Organist und Küster Nikolaus Költer. Eschenbrüchers Bemühungen galten aber auch der Verschönerung „seiner“ Pfarrkirche.

In diesem Zusammenhang sprach er sich auch 1897 für den Erhalt des sehr baufällig gewordenen Kirchturms aus. Mit der Reparatur des Turmes 1899 verband man zugleich die Vergrößerung der Orgelbühne. Außerdem erhielt der Turm ein neues Kreuz auf der Spitze und der Innenraum der Kirche einen neuen Anstrich. Nach der Sicherung des Turmes konnte man auch zwei neue und größere Glocken einbauen. Am 30. August 1914, wenige Wochen nach Ausbruch des ersten Weltkrieges, verstarb Eschenbrücher nach längerem Leiden im Alter von 70 Jahren.

Am 28. Oktober wurde der am 25. März 1875 in Oedt geborene Peter Hugo Husten der siebte Pfarrer in St. Heinrich.

Seine Tätigkeit fiel in die schweren Jahre des ersten Welt­kriegs, die den sensiblen und schwertragenden Geistlichen stark belasteten. Außerdem musste er hinnehmen, dass die erst 1900 erworbene Marienglocke im Zuge der „ Kriegsleistungen der Heimat“ abgegeben werden musste. Bereits am 14. August 1919 verließ er die Gemeinde. Danach war er noch in mehre­ren anderen Pfarren tätig. Er verstarb am 12. Februar 1948 in Goch.

Pfr. Franz Uhlenbrock

Pfr. Franz Uhlenbrock

Zum 1. September 1919 wurde Franz Uhlenbrock zum neuen Pfarrer ernannt. Er war am 17. Januar 1881 geboren worden. Unter Pfarrer Uhlenbrock wurde bereits 1919 eine karitative Station zur Behandlung alter und kranker Menschen in der alten Vikarie ins Leben gerufen, sie wurde von drei Schwestern der „Hospitalschwestern der hl. Elisabeth“ zu Aachen übernommen. Die erste Hälfte der 20-er Jahre stellte für die kleine Gemeinde eine Zeit schwierigster finanzieller Pro­ble­me dar. Im Zuge der Inflation in den Jahren 1919-1923 wurde das gesamte Kapitalstiftungsvermögen der Kirche entwertet. Nach der wirtschaftlichen Entkrampfung der Lage durch die Einführung der Guldenwährung 1924 normalisierten sich die Verhältnisse langsam wieder, und die Kirche konnte neu ausgemalt werden. Am 3. März 1926 wurde eine neue Kirchenglocke gekauft, welche die 1917 abgegebene ersetzen sollte. Am 5. Januar 1932 traf den Geistlichen ein schwerer Schlaganfall. Noch am Morgen hatte er die hl. Messe zelebriert und wenige Stunden vor seinem Tod im Beicht­stuhl gesessen. (Sein Grab kann man heute noch auf dem Horbacher Friedhof besuchen

Pfr. Rainer Klein

Pfr. Rainer Klein

Zum zehnten Pfarrer von Horbach bestellte der erste Bischof des neugegründeten Bistum Aachens am 6. Februar 1932 Rainer Klein. Unter starker Anteilnahme der Bevölkerung wurde er am 20. März feierlich in sein Amt eingeführt. Rainer Klein, der am 7. Februar 1886 in Groß-Boslar bei Linnich geboren worden war, war eine Persönlichkeit mit klarem Intellekt, eisernem Willen und Kampfesmut, die bewährte Traditionen und überkommende Werte höher schätzte als modische Neuerungen. Außerdem war er ein Mensch tiefen Glaubens, der jeglichem Radikalismus von rechts oder links ablehnend gegenüberstand.
Diese und auch die Eigenschaft, dass er die weltlichen und politischen Probleme in der Predigt offen ansprach, brachten ihn mehrmals in Konflikt mit der „geheimen Staatspolizei“. Mit Energie und Schärfe wandte sich Klein dagegen, kirchliche Vereine als Vehikel staatlicher oder gar parteipolitischer Propaganda zu missbrauchen, somit legte er sich auch oft mit dem Ortgruppenleiter der NSDAP Richterich an. Die seit 1935 zunehmenden kirchenpolitischen Spannungen, gekennzeichnet durch die Unterdrückung und schließlichem das Verbot der katholischen Standesvereine, ließen auch Horbach nicht unberührt. Einige der alten Standesvereine, wie die „Bruderschaft“, die sich um die finanzielle Unterstützung der Kranken kümmerte, wurden von der Regierung aufgelöst. Auch öffentliche Veranstaltungen, wie das Stiftungsfest des Kirchenchores wurden verboten. Kennzeichnend für die spezifisch Horbacher Szenerie war der keineswegs allgemein typische Umstand, dass die Mitgliederzahlen der so genannten „Standesvereine“, wie die des „Eucharistischen Sühnevereins“ oder der „Jungfrauen Kongregation“ im Laufe der dreißiger Jahre nicht zurückging, sonder stetig anstiegen. Auch wurde dem Pfarrer verboten, in der Volksschule Religionsunterricht zu erteilen.

Neben dem Gemeindeleben wurde auch der Mittelpunkt jeder Gemeinde, die Kirche, in Kleins Amtszeit weiter verschönert und erneuert. So wurde 1932 mit der Neueindeckung des Kirchendachs begonnen und 1933 die erste Heizung eingebaut. Zwischen dem 28. August und 2. September 1933 wurden fünf gestiftete Buntglasfenster eingesetzt und 1937 konnten zwei weitere Fenster im Chor eingesetzt werden. All diese Fenster sind erhalten geblieben. 

Orgel

Orgel

Am 19. April 1934 wurde eine neue Orgel eingebaut, die aus Spenden eines Gemeindemitglieds gekauft worden war.

Vor dem Einbau der Orgel hatte man unter einigen Schwierigkeiten die Orgelempore erneuert. Die Bemühungen um die Kirche fanden mit der Ausmalung und der „Erneuerung“ des Turms ihren vorläufigen Abschluss. So konnte man das Weihnachtsfest 1937 in strahlendem Glanz einer gleichsam „neuen“ Kirche begehen. Er wurde noch durch eine neue, große Krippenanlage verstärkt. Sie war ein Geschenk der Elisabethinnen zu Aachen. Das Jahr des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs brachte für die kleine Gemeinde an der Grenze noch keine einschneidenden Ereignisse. Mit Fortschreiten des Krieges wurde die ordentliche Seelsorge schwieriger, so durften in Folge der scharfen Luftschutzbestimmungen, nur so viele Gläubige einen Gottesdienst besuchen, wie in den Luftschutzkellern der unmittelbar neben der Kirche gelegenen Häuser Platz finden konnten. So wurde es erforderlich, zum Teil sogar sechs Gottesdienste an Sonntagen zu feiern. Im Jahr 1941 folgten weitere Einschränkungen. Das „Ende“ des Krieges und damit der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft kam in Horbach am 18. September 1944 mit der Besetzung des Ortes durch amerikanische Truppen.

Kindergarten alt

Kindergarten

Pfarrer Klein, der bei der Mehrheit der Bevölkerung ausgeharrt hatte und nicht mit den 500 Kindern, Kranken und Alten in die Evakuierung gezogen war, wurde am 23. September zum „Bürgermeister“ ernannt. Er managte die schwierigen ersten Monate unter der Militärregierung zu aller Zufriedenheit, legte sein Amt aber nach einer Unstimmigkeit mit der Regierung am 19. Januar 1945 nieder.
Im Rahmen des „Neubeginns“ setzte sich Klein mit Energie nicht zuletzt für die Neuorganisation der früheren kirchlichen Vereine ein. Bereits 1946 regte sich auch wieder das bewährte gesellige Element im kirchlichen Gemeindeleben. Zu Beginn der fünfziger Jahre hatte sich auch in Horbach das Leben wieder normalisiert. Die Schäden des Krieges an der Kirche waren voll beseitigt. Die Menschen selbst hatten Ruhe und Freude des Lebens wieder gefunden. Für Pfarrer Klein, der seit 1945 zusätzlich die Last des Dechanten des Dekanates Herzogenrath trug, war das Leben jedoch beschwerlicher geworden. Eine nachhaltige Kreislaufstörung im Sommer 1951 zeigte dem Fünfundsechzigjährigen an, dass seine Kräfte bemessen waren. Doch bewältigte er seine Aufgaben immer noch mit Leichtigkeit. So ging der Wunsch nach einem pfarreigenen Kindergarten 1953 in Erfüllung. Er wurde am Tag des Pfarrpatroziniums, feierlich und unter Anwesenheit aller weltlichen und kirchlichen Vereine, der Vertretung der Gemeinde Richterich und des Landtagsabgeordneten Klöcker eingeweiht. Ebenfalls 1953 erhielt die Pfarrkirche zwei neue Glocken. 1954 wurde für die Pfarre Horbach ein Jahr eines dreifachen Jubiläums: Vor 500 Jahren war die erste Kapelle errichtet, vor 150 Jahren das Rektorat zur Pfarre erhoben und vor 100 Jahren die erweiterte Pfarrkirche neu konsekriert worden.

Fatimakapelle alt

Fatimakapelle

Am 5. Mai 1957 feierte der Pfarrer sein 25-jähriges Ortsjubiläum, am selben Tag wurde die „Fatima-Kapelle“ an der Obermühle feierlich eingeweiht, sie war ein Geschenk der Pfarre an „ihren“ Pfarrer. Als Rainer Klein am 25. September 1960 die Pfarre aus gesundheitlichen Gründen verließ, um in seinem Geburtsort Boslar seinen Lebensabend zu verbringen, war „seine“ Kirche in eine neue, ungewisse Zukunft aufgebrochen. War es Zufall oder Eingebung des Geistes, wenn Klein in den letzten Jahren vor seinem Abschied von Horbach den kommenden Bilderstürmern zum Trotz dafür Sorge trug, dass das Zeichen der Erlösung, das Kreuz, gleichsam wie Punkte in einem unsichtbaren Netz in der Gemeinde- 1954 auf dem Forsterfeld, im Herbst 1956 am Bückerhof (Fronratherweg), am 15. November 1957 in Forsterheide, 1958 am Bremenberg – aufgestellt wurde?

Pfr. Ludwig Kaiser

Mit der Einführung des am 20. November 1916 in Stolberg-Breinig geborenen Ludwig Kaiser als Pfarrer am 27. November 1960 begann für Horbach, (wie der Chronikschreiber erwähnt) ein „neues Kapitel“ seiner Pfarrgeschichte und er fragt sich, ob die Pfarrgemeinde angesichts der Entwicklungen in der Kirche uns auch in Zukunft erhalten bleiben wird. Nachdem Herr Pfarrer Ludwig Kaiser unter großer Anteilnahme der Horbacher Bevölkerung durch den Bischof von Aachen feierlich eingeführt worden war, weihte er am 31.8.1961 die neue Horbacher Schule an der Oberdorfstraße ein. Den Segen über die Volksschule sprach der ehemalige Pfarrer Rainer Klein, es sollte sein letzter Besuch in St. Heinrich sein. Im  Oktober des selbigen Jahres, wurde eine Ortgruppe der Katholischen-Arbeiterbewegung (KAB) gegründet (die auch heute noch besteht). Am 11. Mai des Jahres 1962 ging ein schwerer Schlag durch die Gemeinde: Der ehemalige Pastor Reiner Klein, der die Schule erst letztes Jahr eingeweiht hatte, war in seinem Geburtsort Groß-Boslar gestorben. Sein Wunsch, im Schatten „seiner“ Pfarrkirche beerdigt zu werden, ging in Erfüllung (dort liegt er bis heute in der Priestergruft).
Im Jahr 1963 wurde beschlossen, die Kirche zu renovieren, und zwar in drei Abschnitten. Es wurde damit begonnen, neue Beleuchtung anzubringen. Im darauf folgenden Jahr feierte der St. Marien-Gesangverein sein 100-jähriges Bestehen. Außerdem wurden die Renovierungsarbeiten fortgesetzt. 1965 wurde mit der Erneuerung der Kirchenbänke auch die Verpachtung der selbigen abgeschafft. 1966 wurde der Boden an den nötigen Stellen ausgebessert und vor dem Marienaltar eine Grabplatte freigelegt. Im selben Jahr wurde der erste Kopierer zur Vervielfältigung des Pfarrbriefes angeschafft. 1967 wurde mit Beginn der Renovierung des Chores der letzte Bauabschnitt begonnen. 1968 muss das Schwesternhaus der „Elisabethinnen“ an der Horbacherstraße (ehemals Lochterstraße) nach 48-jähriger segenreicher Tätigkeit wegen Personalmangels geschlossen werden.

1971: Endgültiger Abschluss der Innenrenovierung durch einen neuen Anstrich. KAB zehnjähriges Bestehen.
1972: Eine neue Lautsprecheranlage eingebaut. Pastor Kaiser feiert sein 25-jähriges Priester-Jubiläum. Die Kirche erhält einen neuen Altar und neuen Ambo.
1974: 170 Jahre Pfarre Horbach.
1975 wurden die Planungen für ein neues Pfarrheim im alten Pastorat (bis 1960 Wohnung des Pfarrers) konkret. Es konnte jedoch aus finanziellen Gründen in den folgenden vier Jahren noch nicht mit einer Neugestaltung begonnen werden.
1977 wurde der Kirchenchor St. Cäcilia 75 Jahre alt und gestaltete einen feierlichen Gottesdienst.
1978 konnte endlich das neue Pfarrheim durch Pfarrer Kaiser eingeweiht werden.
1979 war ein großes Fest in der Pfarrgemeinde, die Gemeinde war 175 Jahre eigenständig. Dr. Herbert Lepper, damaliger Leiter des Stadtarchivs, hielt einen Vortrag über die Geschichte der Pfarre und fasste die Ereignisse und Bilder in einem Buch (175 Jahre Pfarre Horbach: Eine Gemeinde im Schatten ihrer Kirche) zusammen.
1981 feierten die ortansässigen Pfadfinder der DPSG ihr 25-jähriges Wirken. Außerdem wurden in diesem Jahr auf dem Horbacher Friedhof einige Grabsteine umgeworfen und Grablampen zerstört.
1983 muss Herr Pastor Kaiser ins Krankenhaus, die Gestaltung der Gottesdienste übernahmen die Patres aus Simpelveld (NL).
1984 wurde Pastor Ludwig Kaiser nach 24-jähriger Amtszeit in den wohlverdienten Ruhestand entlassen. Seine Pensionszeit sollte er in seinem Heimatort Stolberg-Breinig verleben. Wegen des Priestermangels in der katholischen Kirche, sollte Pfarrer Kaiser der letzte Pfarrer gewesen sein, der nur Horbach betreute und auch am Ort wohnte.

 

Pfr. Joseph Kleynen

Pfr. Joseph Kleynen

Neuer Pastor der Gemeinde, wurde Pfarrer Joseph Kleynen, der auch schon St. Andreas, Aachen-Soers, betreute. Kleynen war in Voerendaal (NL) geboren worden und hatte 1978 die Leitung der Pfarrvikarie St. Andreas übernommen. Während seiner Amtsführung wurde 1985 die Restaurierung des Glockenturms mit Erneuerung von Kugel, Wetterhahn und Turmuhr durchgeführt, ein Projektor zur Liedanzeige angeschafft und die Lautsprecheranlage in der Kirche erweitert.

1986 wurde die erste Sternsingeraktion von den Horbacher Pfadfindern durchgeführt (mit großem Erfolg).
1987 feierte der im Ruhestand lebende Kaiser sein 40-jähriges Priesterjubiläum in seiner Heimatpfarre St. Barbara (Breinig). Viele Vereine aus Horbach fuhren zu diesem Anlass nach Breinig, um Pfarrer Kaiser zu feiern. Kleynen war Mitinitiator, dass ab Oktober 1988 Mitglieder des Pfarrgemeinderates einen Krankenbesuchsdienst für die umliegenden Krankenhäuser ins Leben riefen.
1989 wurde der St. Marien-Gesangverein 125 Jahre alt, dies wurde im Saal Bosten gefeiert. Da ab dem 1.7.1990 ein gemeinsamer Organist für Horbach und Richterich eingestellt wurde, erweiterte Kleynen das Gottesdienstangebot. In diesem Jahr begannen die Vorbereitungen für eine umfangreiche Restaurierung unserer Pfarrkirche mit der Instandsetzung des Daches. Folgen sollte die Erneuerung beschädigter Natursteine an Fenster und Gesimsen, Restaurierung der Fenster, Erneuerung der Heizung und Instandsetzung des Mauerwerks. Da diese Arbeiten nicht ohne Zuschüsse vom Bistum zu bewerkstelligen waren, hatte Pfarrer Kleynen mit dafür gesorgt, dass die Gemeinde diese erhielt. Trotz des unermüdlichen Wirkens und Bemühens von Pfarrer Kleynen war er für die Horbacher kein Ersatz für einen ortsansässigen Geistlichen. Der Pfarrgemeinderat versuchte deshalb durch einen Brief an den damaligen Bischof von Aachen Dr. Klaus Hemmerle, einen eigenen Pfarrer zu erhalten Dies konnte jedoch aus Personalmangel nicht bewerkstelligt werden. Es wurde nur auf noch schlimmere Zeiten aufmerksam gemacht, dass in naher Zukunft ein Pfarrer sich zum Beispiel um drei oder vier Pfarren kümmern müsste. So konnte die Pfarre Horbach froh sein, dass sie nach der Verabschiedung von Pfarrer Kleynen nach 6-jähriger Tätigkeit einen neuen Pfarrer bekam, der sich aber wiederum um St. Andreas und St. Heinrich zu kümmern hatte.

 

Pfr. Claus-Günter Bütow

Pfr. Claus-Günter Bütow

So konnte die Pfarre Horbach froh sein, dass sie nach der Verabschiedung von Pfarrer Kleynen nach 6-jähriger Tätigkeit einen neuen Pfarrer bekam, der sich aber wiederum um St. Andreas und St. Heinrich zu kümmern hatte.

Es war Claus-Günter Bütow, er wurde zum 1. Juli 1991 zum neuen Pfarrer von Horbach ernannt. Er war seit Jahresbeginn schon als Seelsorger in der Pfarrei tätig. Die Fatima-Prozession 1991 musste erstmals ohne Geistlichen geleitet werden, und zwar von einigen Mitgliedern des Pfarrgemeinderats.
Im Mai 1992 wurde eine Teil-Offene-Türe (TOT) Unicorn in Horbach gegründet (welche im Jahr 2002 ihr zehnjähriges Bestehen feierte). Ein Gruppenraum wurde im Pfarrheim eingerichtet.
Der Kindergarten in St. Heinrich beging 1992 sein 40-jähriges Jubiläum; die ca. 25 Plätze des eingruppigen Kindergartens reichten nicht mehr aus, um den Bedarf zu decken. Daher wurden Stimmen laut, den Kindergarten in ein Pfarrzentrum mit Verbindung zur Sakristei umzuwandeln und einen neuen Kindergarten mit ca. 50 Plätzen zu errichten. Der Kindergarten solle dem „Richtericher Modell“ entsprechen; hierbei soll die Pfarre das Grundstück stellen und die Stadt Aachen die Betriebskosten übernehmen.
Das Jahr 1993 war für die Gemeinde ein Trauerjahr, gleich zwei ehemalige Geistliche starben. Am 27.2.1993 starb Pfarrer Ludwig Kaiser in seinem Heimatort Stolberg-Breinig. Er war von 1960-1984 Pfarrer von Horbach/St. Heinrich gewesen. Genau einen Monat nach dem Tod Kaisers starb Pfarrer Joseph Kleynen in Dollendorf/Blankenheim. Er war von 1984-1990 Pfarrer von St. Heinrich gewesen.
1994 feierte der „St. Marien-Gesangverein“ sein 130-jähriges Bestehen und stiftete der Kirche zwei Außenstrahler zur Kirchenbeleuchtung.
1994 werden wieder Beschwerden lauter, dass der Kindergarten zu klein sei, Pläne werden konkreter.
1995 wird die Kirche neu ausgemalt und mit dem Bau des neuen Kindergartens begonnen; die Pfarre hat das Grundstück bereitgestellt und ein Investor die Baukosten übernommen. Nun muss die Pfarrgemeinde ca. 30 Jahre Miete bezahlen, bis der Kindergarten in den Besitz der Pfarre fällt.
Ebenfalls 1995 wird das Taufbecken erneuert und der Kauf einer neuen elektronischen Orgel beschlossen. Anfang 1996 wurde die alte, nicht mehr reparable Orgel von 1934 abgebrochen; auch einige notwendig gewordene Renovierungsarbeiten am Mauerwerk der Orgelbühne wurden getätigt.
Im Oktober 1996, nach nur knapp einem Jahr Bauzeit konnte der neue Kindergarten am Wiesenweg durch Pfarrer Bütow eingeweiht werden. Der Kindergarten besteht aus zwei Gruppen, die jeweils 25 Kindern Platz bieten.
Am 5. April 1997 wurde Pfarrer Claus-Günter Bütow im Pfarrheim verabschiedet; er verließ eine frisch renovierte Kirche mit neuer Orgel.

 

Pfr. Josef Voß

Pfr. Josef Voß

Am 13. April 1997 wurde der 1953 geborene Josef Voß als 14. Pfarrer von Horbach feierlich eingeführt. Mit der Einführung von Herrn Voß, der seit 1995 die Pfarre St. Martinus in Richterich betreut und auch dort wohnt, wurde eine Weggemeinschaft mit St. Martinus gebildet, welche beide Gemeinden deutlich näher zusammenrücken lässt.

Die Informationen und Bilder die für diesen Bericht verwendet wurden, sind der Chronik der Pfarre St. Heinrich und dem 1979 erschienenen Buch 175 Jahre Pfarre Horbach entnommen worden.

Jan Pontzen