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Maimonat - Marienmonat

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Datum:
1. Mai 2024
Von:
Dr. Barbara Geis

Wer warst Du, Maria? Im Kölner Dom stehst Du mit Perlen behängt, im Aachener Dom mit wechselnd kostbaren Kleidern geschmückt, früher wurde mit Blumen in den Familien dein Bild geehrt. Aber wer warst Du, Maria?

Es gibt nur wenige Zeugnisse über Dich, die wir im Neuen Testament finden. Da lese ich von einem jungen Mädchen, das überraschend schwanger wird, von einer Geburt im Stall, von einer Flucht nach Ägypten. Wie alt magst Du gewesen sein, als das alles passierte?

Dann wächst Dein Sohn, den Du Jesus genannt hast, heran und entwickelt sich zu einem Jugendlichen. Er bleibt als Zwölfjähriger im Tempel in Jerusalem zurück und versetzt Dich und Josef in Angst und Schrecken.

Du begegnest mir dann erst wieder, als Jesus erwachsen seinen Weg geht und Du ihn von ferne begleitest, bei der Hochzeit von Kanaa, bei seinen Predigten und Wundern. Ob Du Dich manchmal zu wenig gesehen gefühlt hast, Du warst doch seine Mutter. Sicherlich hast Du auch gespürt, dass sich über ihm ein Unheil zusammenbraute. Aber wir lesen von keinem Gespräch zwischen Dir und Deinem Sohn. Du bleibst diskret an seiner Seite und begleitest so seinen Weg bis hin zum Kreuz. Was magst Du mitgelitten haben?

Dann finde ich Dich wieder im Kreis der Jünger, angenommen und geborgen, Zeugin der Auferstehung und Geistsendung. Was hast Du danach gemacht? Deine Spur verliert sich im Neuen Testament.

Maria, Du bist auch heute für uns wichtig.

Du hast uns vorgelebt, dass ein Ja ein Ja ist, auch in schweren Situationen. Du hast vertraut, dass Gott da ist und Dich trägt. Du hast uns Jesus geschenkt und mit ihm den Auftrag, füreinander Sorge zu tragen, und die Hoffnung, in Gottes Liebe ewig weiterzuleben.

Ich danke Dir, Maria für Dein Zeugnis. Du bist eine starke Frau.
Dr. Barbara Geis