Alles hat seine Zeit ...:Projekt im Kindergarten
Jedes Geschehen hat seine Zeit. Es gibt Kommen und Gehen, Aufblühen und Verblühen,
Frühling und Herbst, Geburt und Tod…
Diese Erfahrung machen bereits die Kinder im Kindergarten. Sie nehmen die Veränderung der Natur über die Jahreszeiten hinweg wahr. Sie verabschieden sich zum Sommer hin von den Vorschulkindern, die nun zur Schule wechseln, und begrüßen anschließend die Neuen im Kindergarten.
Auch die Begegnung mit dem Tod ist Kindern nicht fremd. Sie finden ein Insekt, einen Vogel auf der Wiese, der gestorben ist, und dieser Fund wirft Fragen auf. Ein geliebtes Haustier stirbt oder gar ein Mensch in ihrer Nähe.
Das Projekt „Alles hat seine Zeit“ greift die Erfahrungen der Kinder auf und gibt die Möglichkeit, für das Erleben eine Sprache zu finden.
Im ersten Schritt begegnen die Kinder dem Thema anhand eines Memoryspiels, das Paare verbildlicht, z. B.: junger Mensch/alter Mensch, frische Pflanze/welke Pflanze, Sommer/Winter, intaktes Herz/gebrochenes Herz…
In einer zweiten Einheit wird das Bilderbuch vom alten Dachs eingesetzt, der sich vom Leben verabschiedet. Seine Freunde trauern um ihn und finden einen Weg, sich an das Besondere des Freundes zu erinnern und dem Dachs in ihrem Leben einen Platz zu geben.
Das dritte Angebot findet auf dem Friedhof statt. Grabsteine erzählen von Verstorbenen, von dem, woran sie glauben und was sie ausgemacht hat. Daher besuchen die Kinder einige Gräber; sie entdecken verschiedene Symbole und überlegen, was diese mit dem Verstorbenen zu tun haben. Auf dem Friedhof werden Kerzen entzündet, ein Gebet gesprochen oder gemeinsam gesungen.
In der vierten Einheit stellen wir uns die Frage: Wie sieht eigentlich „eine Wohnung bei Gott“ aus? Was erhoffen wir? Was wünschen wir für uns und andere? Ein Bilderbuch zeigt viele Möglichkeiten auf und die Kinder arbeiten selbst kreativ mit.
Wenn Sie nun Kindergruppen auf dem Friedhof sehen oder ihr Beten und Singen hören, dann sind es vielleicht Kinder aus den pro futura Kindergärten, die mitten im Projekt „Alles hat seine Zeit“ unterwegs sind.
Gerlinde Lohmann