Der Gemeindeleitung zu Protestnote der TFP an Bischof Helmut Dieser:Statement
Im Zusammenhang mit der Ermöglichung der Segensfeiern für Paare* im Bistum Aachen und mit der darauffolgenden Protestaktion der sogenannten „Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie, Privateigentum e.V.“ wollen wir als Gemeindeleitung uns von jeder Form der Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde, die aus unserer Sicht der Protestnote zugrunde liegt, distanzieren und uns mit einem Statement eindeutig positionieren.
„Aller Segen kommt von oben – nicht von einer Kathedra, nicht durch Weihe, sondern aus dem Himmel. Gott ist die Quelle alles Segens (siehe Epheser 1,3)“ – so Dr. Till Magnus Steiner, Jerusalemer Alttestamentler in der Zeitschrift DEI VERBUM. Wir sind überzeugt, dass der Segen Gottes jedem Menschen gilt – unabhängig von seiner Herkunft, Identität, Lebensform und seiner sexuellen Orientierung. Wir erkennen die vielfältigen Lebensformen und Liebeswirklichkeiten an, die dem kirchlichen Ehe- und Familienverständnis nicht zuwiderlaufen, sondern es erweitern und mit neuer Bedeutung füllen. Wir ergreifen die Partei für alle Menschen, die aufgrund ihrer Sexualität Ausgrenzung und Leid durch die institutionell verfasste Kirche erfahren mussten.
Wir glauben fest daran, dass in jeder liebevoll geführten Beziehung zwischen zwei Menschen Gott als Liebe erlebbar und greifbar wird. Unsere Pastoral wird immer einen Dialog zwischen den theologisch untermauerten Grundsätzen und der Lebenswirklichkeit der Menschen in ihrer Selbstbestimmung und Freiheit aufgreifen, wie dies auch im Synodalen Weg in Deutschland zum Ausdruck kommt. Somit wollen wir die aus unserer Sicht pastoral verantwortbaren Angebote der Segnung von Liebes- und Lebenspartnern begrüßen und diese in unseren Räumen ermöglichen. Wir möchten alle Menschen bei uns willkommen heißen und ihnen geistige Beheimatung bieten.
Wir wollen an unseren Orten der Kirche das Verständnis, die Akzeptanz von unterschiedlichen Lebensentwürfen fördern und offene Haltung gegenüber menschlichen verantwortungsvoll geführten Liebesbeziehungen auch in unserer Vorbildfunktion leben. Somit tolerieren und akzeptieren wir keine menschenverachtenden und menschenverletzenden Statements von „Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie, Privateigentum e.V.“ oder ähnlichen Initiativen.
Für die Gemeindeleitung: Tetyana Lutsyk