150 Jahre Chor an St. Laurentius:Was für ein Fest
Am 17. Mai 1874 wurde in der Dorfschule von Laurensberg unser Chor gegründet. Die Dorfschule – in der Gründungsurkunde als „Schullokal von Laurensberg“ genannt – befand sich in der heutigen Bibliothek im Turm der Laurentiuskirche. 150 Jahre später feierte der Chor mit einem Festhochamt und dem anschließenden Stiftungsfest im Laurentius-haus am Sonntag, 28. Januar 2024, dieses besondere Jubiläum. Chor und Kammerorchester der Pfarrgemeinde bereicherten den Jubiläumsgottesdienst unter der Leitung des Kantors Gregor Jeub mit festlicher Chor- und Orchestermusik, der „Spatzenmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Am Schluss erscholl das mächtige „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel.
Im anschließenden Stiftungsfest im Laurentiushaus konnte der Vorsitzende des Chores, Petrus Rick, die Mitglieder des Chores, des Kammerorchesters und des jungen Chores „canto@campum“ begrüßen. Zudem noch Angehörige, Ehemalige und die Zelebranten der Festmesse, Pastor Georg Schornstein und Prof. Otmar Meuffels, sowie die für Personal und Verwaltung der GdG Zuständige, Frau Dr. Anne-France Zink. Frau Dr. Zink dankte den Mitwirkenden für ihren Einsatz und hob die Bedeutung des Chores an St. Laurentius in der kirchlichen Pastoral hervor. Ihr Dank galt auch dem Kantor Gregor Jeub, der durch sein musikalisches Engagement Viele an die Gemeinde binde.
Auch wenn der Chor die Kaiserzeit, den 1. Weltkrieg, die Weimarer Republik, den Anschluss des Rheinlandes 1936 an das Deutsche Reich, den zweiten Weltkrieg überstand – so Petrus Rick – sind auch heute noch Bedrohungen und Herausforderungen zu meistern durch eine sich ändernde Gesellschaftsstruktur, durch die Gefahr für den Frieden und auch durch die Krise der Kirche. In dieser Situation sollte man sich auf den Wert und die Ausstrahlung dessen besinnen, was Gemeinschaft und musikalisches Schaffen des Chores bewirken kann. Hier ist ein Ort des gelebten Glaubens, in dem die Rolle der Musik als Lebensbewältigung und Türöffner für eine rational nicht greifbare Wahrheit zu sehen ist. „Unsere „musica sacra“ ist eine emotionale, erkenntnisaufschließende Kraft. Mit dem, was wir tun, sind wir definitionsgemäß theistische Menschen, die in einer Gruppe auf ein Ziel hin arbeiten. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen Atheisten werden – a theos, ohne Gott – ist unsere Strahlkraft gefragt. Wie heißt es: Ihr seid das Salz der Erde“. Wenn man auf die 150-jährige Geschichte des Chores blickt, so ist eine besondere Zäsur zu sehen. Nach dem 2. Weltkrieg kamen in den bis dahin reinen Männerchor auch Frauen. Viele Männer waren im Krieg gefallen und viele noch in Gefangenschaft. Eine der Frauen, die 1945 den gemischten Chor gründeten, Maritta Neuß, war unter der Festgesellschaft. Die Frauen hatten damals den gemischten Chor verteidigt. Zitat Maritta Neuß: „Als die Männer aus der Gefangenschaft zurückkamen, wollten die uns Frauen rauswerfen. Das haben wir nicht mit uns machen lassen“. Ein Danke dafür an Maritta, die sich vor 79 Jahren schon für die Frauenrechte einsetzte. 79 Jahre ist sie aktiv im Chor!
Im Anschluss an die Rede wurden 16 Mitglieder aus Chor, Kammerorchester, dem jungen Chor„ canto@campum“ für langjährige Mitgliedschaft geehrt, besonders bemerkenswert Peter Flehmig für 60 Jahre und außergewöhnlich Toni Hammers für 70 Jahre Chortätigkeit.
Unsere Jubilare:
- 10 Jahre - Uli Ebert, Sabine Fitschen, Isa Hedemann,
Mika Quadflieg - 25 Jahre - Lisa Claßen-Kobetic, Märi Wolf,
Holger Stuhlweißenburg - 40 Jahre - Regina Chorus, Monika Debye, Peter Krückels,
Jan-Hendrik Meyer, Dr. Dagmar Monteiro-Pai,
Silvia Richter, - 50 Jahre - Dr. Gerhard Vigener
- 60 Jahre - Peter Flehmig
- 70 Jahre - Toni Hammers
Das Fest klang aus mit einem gemütlichen Beisammensein nach einem gemeinsamen Essen.
Karin Mahr