Die Pfarrkirche St. Laurentius, gelegen auf einer Anhöhe, prägt mit ihrer Silhouette das Bild des nordwestlich von Aachen gelegenen Stadtteils Laurensberg.
Kirche St. Laurentius
Die Geschichte unserer Pfarrkirche St. Laurentius
Unterhalb des heutigen Gebäudes unserer Kirche wird ein Gehöft „Gut Kamp“ genannt. In der regionalen Geschichtsforschung wird nicht daran gezweifelt, dass es sich bei dieser „Kirche am Alten Kamp“ (lat. „ad antiquum campum“) um unsere heutige Kirche von Laurensberg handelt, die in einer Urkunde bereits 870 n. Chr. erwähnt wird. Danach wird erst wieder 1218 Laurensberg und damit das Patrozinium „St. Laurentius“ in der Urkunde eines Kölner Erzbischofs genannt. 1240 wird zum ersten Mal von einem Priester in Laurensberg gesprochen. Über den oben erwähnten Turm aus dem 9.Jh. wird im 15. Jh. ein spätgotischer Bau errichtet. Aber dieser Kirchenbau brennt im Jahr 1780 ab – bis auf Turm und Chorraum.
Ein Neubau wird notwendig; er besteht bis 1912, denn der Platz reicht nicht mehr für alle Gläubigen. Nach einem heftigen Streit über den Baustil, in dem eine neue Kirche errichtet werden soll, einigt man sich auf den heute noch erkennbaren Kompromiss.
1913 wird diese neue Kirche eingeweiht. Jedoch zerstört ein weiterer Brand 1975 auch diesen Bau. Die Zeichen der Zeit – das neue Liturgieverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils – fließen in die Neugestaltung des Innenraums ein. Der Architekt Professor Erich Heyne wird beauftragt, die Laurentiuskirche neu zu gestalten, was 1976 abgeschlossen wird.
Der Kirchenbau heute
Beim Eintreten in den Kirchenraum wird der Besucher am Weihwasserbecken an die Taufe erinnert und aufgefordert, sich mit dem Wasser des Lebens zu segnen. Der Kirchenraum ist hell und lichterfüllt – Gott selbst ist Licht und Leben. Die Fenster an den Längsseiten wurden von Professor Schaffrath (1991) gestaltet.
Altar und Altarraum
Die im folgenden erwähnten Bronzeteile im Kirchenraum stammen vom Bildhauer Eberhard Linke. Die steinerne Altarplatte wird von zwei bronzenen Seitenteilen gehalten, die den „Baum des Lebens“ symbolisieren. Über dem Altar, an dem das „Brot des Lebens“ gereicht wird, hängt das wunderbare Kreuz aus dem 17. Jh. - „Wir preisen deinen Tod, wir glauben, dass du lebst, wir hoffen, dass du kommst…“ Rechts vom Altar liegt das Lektionar auf dem Ambo, von wo aus das Wort Gottes verkündet wird. Dem Sinnbild des Altares entsprechend wird auch hier das Motiv des Lebensbaumes aufgriffen. Links vom Altar steht der siebenarmige Leuchter, der ebenso als Lebensbaum erkennbar ist. Hier wird die jüdisch-christliche Tradition aufgegriffen und auf die Wurzeln unseres Glaubens, auf Israel und das Alte Testament hingewiesen.
Die Orgel (Heinz Wilbrand, Übach-Palenberg) wurde 1978 eingeweiht und trägt mit ihren 31 Registern und 3 Manualen zum Lob Gottes überzeugend bei. Das Fenster über ihr wurde auch von Prof. Heyne (1976) gestaltet.
Linkes Seitenschiff
Der Pfarrpatron, der hl. Laurentius, prägt in Form einer lebensgroßen Statue das linke Seitenschiff hinter dem spätbarocken Taufbecken. Typisch für eine Darstellung von ihm ist immer auch das Rost, auf dem er als Märtyrer verbrannt worden sein soll.
Rechtes Seitenschiff
Das rechte Kirchenschiff wird von einem Marienaltar bestimmt. Die Darstellung Mariens stammt aus der Renaissance. Maria hält das Jesuskind auf dem Arm und trägt in ihrer rechten Hand ein königliches Zepter. An den Sonntagen im Advent wird das Magnificat von Schola und Gemeinde hier vor dieser Marienstatue gesungen.
Turmkapelle
Der Tabernakel in der Turmkapelle, auch aus Bronze, symbolisiert den brennenden Dornbusch, in dem sich JAHWE offenbarte als der, der für uns da ist. Im Inneren des “Lebensbaumes“ ist ein vergoldeter Schrein aus Akazienholz, der – in Erinnerung an die Bundeslade – das Allerheiligste birgt. Die Turmkapelle (mit Orgel, Horst Prachtel, 1969) kann als gottesdienstlicher Raum für kleine Gruppen genutzt werden.
Hier hat auch die Madonna mit Kind (Fragment aus einer Anna-Selbdritt-Gruppe aus dem Kreis von Tilmann van der Burch (um 1510) ihren Platz gefunden.
Wandschmuck
In der Kirche hängen drei Gemälde der deutsch-amerikanischen Malerin Janet Brooks Gerloff.
Titel: Jesus vor Pilatus
Öl mit Bleistift auf Holz, 55x160, 1988
Pilatus fragte Jesus:
Bist du der König der Juden?
Jesus antwortete:
Meine Königsherrschaft ist
nicht von dieser Welt.
Pilatus sagt zu ihm:
Also bist du doch ein König?
Jesus antwortete
Du sagst es: Ich bin ein König.
Ich bin dazu in die Welt gekommen,
dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
Pilatus sagte zu ihm:
Was ist Wahrheit?
Nach Johannes 18, 33-38a
Titel: Einer der sieben Engel mit Posaune
Öl auf Holz. 160x110
Die siebte Posaune:
Der siebte Engel blies seine Posaune. Da ertönten laute Stimmen im Himmel, die riefen:
Nun gehört die Königsherrschaft über die Welt unserem Herrn und seinem Christus, und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, warfen sich auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an und sprachen:
Wir danken dir, Herr und Gott, du Herrscher, über die ganze Schöpfung, der du bist und der du warst; denn du nahmst deine große Macht in Anspruch und tratest die Herrschaft an. Die Völker gerieten in Zorn. Da kam dein Zorn: die Zeit, die Toten zu richten, die Zeit, deine Knechte zu belohnen, die Propheten und die Heiligen. Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar: Da begann es zu blitzen, zu dröhnen und zu donnern, es gab eine Beben und schweren Hagel.
Apokalypse, Offenbarung des Johannes 11, 15-19
Titel: Jesus erscheint den Jüngern
Öl auf Leinwand, 250x200, 2003
Jesus offenbarte sich den Jüngern.
Es war am See von Tiberias.
Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, sprang er in den See. Jesus sagte: Bringt einige von den Fischen, die ihr eben gefangen habt! Kommt und esst!
Keiner von den Jüngern wagte zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus ging hin, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso die Fische. So offenbarte sich Jesus den Jüngern schon zum dritten Mal, seit er von den Toten auferstanden war.
Nach Johannes 21, 1-14
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