Martin (Lateinisch: »Der dem Mars Geweihte«), wurde um (316?) 336 in Sebaria/Pannonien geboren. Martin war der Sohn eines heidnisch-römischen Tribuns. Er wurde in Pavia, der Heimatstadt des Vaters, christlich erzogen und im Alter von 10 Jahren in die Gruppe der Katechumenen - der Taufbewerber - aufgenommen.
Mit 15 Jahren musste er auf Wunsch des Vaters in den Soldatendienst bei einer römischen Reiterabteilung in Gallien eintreten, schied aber mit 18 Jahren aus, weil Christsein und Militärdienst sich nicht vereinbaren lassen. Er wurde von Hilarius, dem späteren Bischof von Poitiers, getauft.
Zuvor war der achtzehnjährige Gardeoffizier in Amiens stationiert. Hier hat das Ereignis, das bis heute das Andenken an Martin wach hält, stattgefunden: In einem strengen Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Als der Bedauernswerte die Vorübergehenden vergeblich um Hilfe bat, verstand Martin, dass der Bettler ihm zugewiesen sei. Da er nichts anderes Hilfreiches besaß, fasste er sein Schwert und teilte seinen Offiziersmantel in der Mitte.
Nachdem er die Armee verlassen hatte, wurde er Schüler des Hilarius von Poitiers. Nach dessen Verbannung 356 ging Martin nach Pannonien, um seine Eltern zu bekehren. Von den dortigen Arianern vertrieben, zog er sich auf eine Insel bei Genua als Einsiedler zurück. Er gründete 361 in Ligugé das erste Kloster Galliens. 371 wählten Klerus und Volk von Tours Martin zu ihrem Bischof. In der Nähe von Tours gründete Martin 375 das Kloster Marmoutier, das ein Mittelpunkt asketischen Lebens und eine Schule für hervorragende Bischöfe wurde. Als er auf einer Seelsorgereise in Candes am 8. November 397 gestorben war, kamen zu seinem Begräbnis am 11. November 397 in Tours tausende Mönche und gottgeweihten Jungfrauen sowie eine große Volksmenge zusammen.