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Rückblick:Das Requiem von Johannes Brahms in St. Laurentius

DSC_9920, Ausschnitt, Dreiklang
Datum:
25. Apr. 2023
Von:
Pière Durben

Endlich konnten Chor und Kammerorchester von St. Laurentius das Requiem von Brahms am Sonntag, 12. März, in der voll besetzten Kirche von St. Laurentius aufführen. Im März 2020 hatte Corona die 150 Mitwirkenden zu einer Pause von drei Jahren gezwungen. Um so größer waren die Anspannung und Freude, nun endlich das Werk aufzuführen.

Die Aufführung war ein großer Erfolg. Aachens bekannter Kritiker Pedro Obiera schrieb in der AN „Das Niveau eines Chores über fast 40 Jahre hindurch so hoch halten zu können, wie es Kantor Gregor Jeub bis heute gelungen ist, verdient Respekt“.

Aber nicht nur die Qualität der musikalischen Darbietung stand im Mittelpunkt, auch die Aussage des Werkes von Brahms. In seiner kurzen Ansprache vor dem Konzert wies der Vorsitzende Petrus Rick auf die Intention von Brahms hin, der sein Requiem vor allem als Trost für die Lebenden verstanden wissen wollte. In der gegenwärtigen Welt voller Angst geben die Texte des Requiems, die Brahms aus den biblischen Quellen schöpfte, Zuversicht und Halt in ihrer ganzen christlichen Spannbreite. Das Textbeispiel „Denn wir haben hie keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ zeigt exemplarisch, wie sehr die christliche Botschaft ein Ziel anstrebt, das nicht in den Nöten unserer Welt versinkt. Deutlich war in der Aufführung zu spüren, wie sehr diese Texte in ihrer inneren Wucht sowohl von den Aufführenden als auch von den Zuhörern erfahren wurden.

Es ist dem Chor und dem Orchester von St. Laurentius sehr zu wünschen, dass es ihm weiterhin möglich ist, den Glaubenskern in so ergreifender Weise durch die Musik weiterzugeben. Und dies besonders in einer Zeit, in der die kirchliche Pastoral zunehmend weniger Orte und Möglichkeiten findet.

Es bleibt noch zu erwähnen, dass eine Woche nach der Aufführung in St. Laurentius das Requiem auch in der Kirche
St. Paul im benachbarten Vaals erklang.

Ein großer Dank sei Kantor Gregor Jeub ausgesprochen, der in den vergangenen Jahren während Corona den Mut nicht verloren hat und ebenso gedankt sei den Sängerinnen und Sängern und den Orchestermusikern für ihr Engagement und ihre Treue während der großen Corona-Durststrecke.


Pière Durben