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Wir eil(t)en herbei:Fahrt zum Weltjugendtag in Lissabon

Weltjugendtag Lissabon
Datum:
13. Sep. 2023
Von:
Christian Middendorf
Weltjugendtag Lissabon

Ende Juli hat sich eine Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen mit Gerlinde Lohmann und Angelo Scholly auf den Weg nach Portugal gemacht. Ziel war die wunderschöne Stadt Lissabon, in die Papst Franziskus und die dortige Kirche zum Weltjugendtag eingeladen hatten.

Voller Vorfreude traf sich die Gruppe in frühen Morgenstunden am Flughafen Brüssel und nach einem Reisesegen mit der Gruppenfahne in unserer Mitte, auf die viele Mitglieder unserer GdG ihre Wünsche und Bitten geschrieben hatten, ging es Richtung iberische Halbinsel.

Das Konzept unserer Reise sah vor, dass die 15 Teilnehmenden aus den Gemeinden unserer GdG nicht nur am Programm des Weltjugendtages in Lissabon teilnehmen, sondern die Hauptstadt Portugals auch ohne Pilgermassen einige Tage vor dem offiziellen Beginn entdecken. Alle hatten zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten Kurzvorträge vorbereitet, sodass jeden Tag interessante und wunderschöne Orte Lissabons auf uns warteten.

Am ersten Sonntag haben wie die deutsche Gemeinde in Lissabon besucht und als Projektchor die Messe gestaltet. Im Anschluss fand ein Austausch in den Räumlichkeiten der Gemeinde statt.

Die meisten Begegnungen fanden aber auf den Straßen statt, die sich mit jedem Tag erkennbar mit Pilgerinnen und Pilgern aller Nationen füllten. Zwischendrin war immer mal wieder Zeit für den Besuch einer Kirche, deren Innenraum wir nicht selten mit mehrstimmigem Gesang füllten. Überhaupt hat uns das gemeinsame Singen und Beten (ein eigenes Pilgerheft war erstellt worden) Tag für Tag miteinander verbunden und die Reise zu einer wirklich tiefgehenden Erfahrung werden lassen.

Als schließlich das Programm des Weltjugendtages begann, offenbarte sich, wie viele junge Menschen tatsächlich gekommen waren. Die Behörden waren teilweise etwas überfordert und wir waren nicht immer ganz glücklich in den Menschenmassen unterwegs. Dennoch waren die Auftaktmesse, die Begrüßungsfeier für den Papst und der Kreuzweg intensive Erlebnisse mit vielen Begegnungen. Auch nachdenklich stimmende Gespräche zählen dazu, so wurde uns zum Beispiel klar, dass einige katholische Menschen die Überlegungen und Entwicklungen in der deutschen Kirche stark ablehnen und eine echte Angst vor Spaltung haben.

 

Weltjugendtag Lissabon

Bei den vorbereitenden Katechesen in deutscher Sprache wurde ebenfalls deutlich, dass katholisch nicht nur bunt, vielfältig und glaubens- und lebensfroh ist, sondern dass es auch laute Gruppen gibt, denen eine solche tolerante Vielfalt eher ein Dorn im Auge ist. Sehr positiv war, dass auch solche Dissonanzen in der Gruppe reflektiert werden konnten. Auch auf größerer Ebene wurde, etwa im deutschen Pilgerzentrum, Vermittlung gesucht.

Weil wir in Appartements in der Innenstadt untergebracht waren, konnten wir sehr viel von der Atmosphäre der Stadt genießen. Aus dieser Komfortzone hieß es am Ende unserer gemeinsamen Tage hinauszugehen, denn es stand die Vigil und die Sonntagsmesse mit dem Papst an den Ufern des Flusses Tejo auf dem Programm, Übernachtung auf freiem Feld eingeschlossen.

Der Weg und auch die Situation vor Ort mit wenig Platz auf staubigem Boden waren für alle noch einmal eine große Herausforderung. Auch die Dauerbeschallung mit religiösen Dokumentationen bis in die Nacht hinein und das Wecken durch einen DJ-Priester waren spannend und gewöhnungsbedürftig zugleich. Trotz der Hitze und weiterer Herausforderungen war diese Messe mit geschätzten 1,5 Millionen Gläubigen ein intensiver Abschluss des Weltjugendtages.

Für unsere Gruppe ging es jedoch erst einen Tag später in die Heimat zurück, sodass wir noch einen kurzweiligen Abschlussabend in einem Restaurant genießen durften, das uns von unserer netten Vermieterin empfohlen worden war. Eine abschließende Reflexionsrunde und das letzte Abendgebet im wunderschönen Eduardopark mit Blick auf den Fluss durften natürlich nicht fehlen. In den Tagen in Lissabon ist die Gruppe immer enger zusammengewachsen und auch individuelle Abenteuer durften wir erleben.

Allen, die uns im Gebet und mit guten Wünschen begleitet und uns auf die ein oder andere Weise unterstützt haben an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön!