„ ... weil für sie kein Platz in der Herberge war.“ (Lk 2,7): Gott einen Ort sichern
Erste Szene:
Kinder einer Behinderteneinrichtung der Caritas proben für ein Krippenspiel. Sie legen einen besonderen Akzent auf die Herbergssuche. Drei Tische sind vorbereitet. Am ersten Tisch sitzt eine Familie beim Abendbrot, am zweiten Tisch eine ältere Dame, die in einem Buch liest, am dritten Tisch zwei Jugendliche, die am Computer spielen. Maria und Josef klopfen bei allen an, aber keiner hat Zeit und lässt sich unterbrechen. Da bleibt dann nur noch der Stall.
Szenenwechsel:
In der Stadt kommt ein Obdachloser, der ruft: Bitte, ich will kein Geld, ich brauche einen Menschen. Wir unterhalten uns lange. Sein größter Wunsch: frische Kleider, eine Dusche, eine warme Mahlzeit und einmal in einem bezogenen Bett schlafen dürfen. Wir suchen nach Lösungswegen.
Szenenwechsel:
„Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil für sie kein Platz in der Herberge war.“ (Lk 2,7)
Weihnachten ist nicht nur ein historisches Ereignis, Weihnachten geschieht im Hier und Jetzt.
Wir spielen dabei eine Rolle. Madeleine Delbrêl, Poetin, Sozialarbeiterin und Mystikerin, spricht davon; wenn Gott Mensch wird, dann haben wir die Aufgabe, ihm in dieser Welt einen Ort zu sichern.
Weihnachten weist auch über sich hinaus. Das Holz der Krippe führt weiter bis zum Holz des Kreuzes. Das an Weihnachten geborene Kind Jesus nimmt uns mit hinein in die Verheißung, dass Gott auch uns einen Ort bei sich gesichert hat.