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Kennen Sie das auch?

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Die verschiedenen Monate im Jahresverlauf erinnern mich an bestimmte Riten in der Kindheit. So ist es auch im Juni.
Datum:
1. Juni 2024
Von:
Lotte Lennartz

In meiner Seele ruht ein Schatz von Bildern, die unerreichbar sind, wenn ich nach Ihnen greife. Sie sind geschenkt mir von den Ahnen meiner Ahnen und wachsen weiter in den Kindern meiner Kinder. Nur, wenn ich träume, darf ich sie betrachten, sekundenlang erahnen, dass sie die Quelle sind, aus der ich lebe.

Albert Kluß

 

Gespannt beobachte ich im Garten das Reifen der schwarzen Johannisbeeren. Am Monatsende, um den Johannitag, folgt jedes Jahr die Ernte. Wenn ich anschließend an dem Kessel mit dem süßen, brodelnden Saft stehe und rühre, atme ich tief ein und stehe gedanklich in der Küche meiner Großmutter, wo ich als Kind aufgeregt die geernteten Früchte ablud, Oma hochkonzentriert die Früchte aufkochte, zu Marmelade verarbeitete und die ganze Küche von herrlichem Duft erfüllt war.
Wie schön, dass Gott uns diesen Jahresrhythmus geschenkt hat. Doch indem ich Ihnen das erzähle, frage ich mich: Ist das noch aktuell? Sehen die Menschen auch heute noch ihr Leben in einem von Gott geschenkten Jahresrhythmus? Welch ein Luxus, sich überhaupt diese Gedanken machen zu können. Wie viele Menschen sind auf der Flucht, kämpfen in Kriegswirren 1000 km von hier entfernt ums nackte Überleben.
Diese Menschen und Geschehnisse sind in unserem Herzen und Bewusstsein und doch wünsche ich Ihnen im Monat Juni Erinnerungen an Vergangenes, was Sie im Monat der wachsenden Natur, des wunderbaren Grüns und der zunehmend wärmer werdenden Tage in früheren Jahren erleben durften. Binden Sie die Erinnerung ein in das große Gewebe des Lebens und seien Sie sich sicher, dass nichts verloren geht. Die Natur beflügelt uns mit Farben und Gerüchen und erfüllt unser Herz mit Optimismus.
Danke Gott für viele wunderbare Junierinnerungen in meinem Leben.
Danke Gott für den Juni, die Eintrittskarte in einen ersehnten Sommer!


Für die Gemeindeleitung: Lotte Lennartz