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Ostern gibt keine vorschnellen Antworten

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Aber es ermutigt, Wege des Friedens und der Versöhnung zu gehen
Datum:
1. Apr. 2024
Von:
Bischof Ulrich Neymeyr

Auch an Ostern können wir die Bilder der Terroranschläge nicht vergessen, aber auch nicht die Bilder von den militärischen Angriffen in den Bürgerkriegen. Sie gleichen sich immer mehr. Auch an Ostern können wir den Karfreitag nicht vergessen, als Jesus brutal hingerichtet wurde. Er wurde aus religiösen Motiven hingerichtet. Viele Terroranschläge sind religiös motiviert.

Ostern gibt keine vorschnellen Antworten. Ostern nimmt der mörderischen Gewalt nicht die Wucht. Ostern ist wie die Kerzen, die die Menschen an den Orten des Grauens entzünden. Sie machen das Morden nicht ungeschehen. Sie sind leise Zeichen der Solidarität mit den Opfern, aber auch der Solidarität der Lebenden.

An der Osterkerze, die das Zeichen für die Auferstehung Jesu von den Toten ist, haben die Menschen in der Osternacht in den Kirchen eine Kerze entzündet, Zeichen der Solidarität mit Jesus, aber auch Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Gewalt heute; kleine, verletzliche Symbole dafür, dass der Tod nicht das Ende sein kann und dass die Brutalität nicht das letzte Wort haben wird.

Ostern ist das Fest, das ermutigt, Wege des Friedens und der Versöhnung zu gehen und dem Anspruch des Wortes von Martin Luther King: Es gibt keinen Weg zum Frieden, wenn nicht der Weg schon Frieden ist.

Bischof Ulrich Neymeyr, in: Pfarrbriefservice.de