Zwischen offenen und geschlossenen Türen
Im Februar 2019 öffnete sich für mich zum ersten Mal beruflich die Tür in der GdG grenzenlos, damals noch überall als GdG Aachen-Nordwest bekannt, geteilt in zwei große Zuständigkeitsgebiete – Nord- und Südteil mit zwei Gemeindeleitungen. In diesen 5,5 Jahren hat sich unsere kleine Welt und große Welt sehr stark verändert: Wir sind in vielerlei Hinsicht zusammengerückt – als Gemeinden, als Gemeindeleitung, als Kirche – mit vielen Vernetzungen und etlichen gemeinsamen Ideen. Wir sind aber auch auf große Herausforderungen und unsere Grenzen gestoßen und haben schmerzhafte Krisenzeiten erlebt.
Wissen Sie es noch, wie es in der Coronazeit war? Da blieben viele Türen geschlossen – in den Pflegeheimen, Krankenhäusern, auch in unseren Kirchen. Es war eine sehr seltsame und bittere Erfahrung, keine gemeinsame Christmette zu feiern, für mich vor allem aber auch die Firmfahrt, leider auch die Firmfeiern abzusagen, später unter ganz strengen Zugangsvoraussetzungen die Firmung doch nachzuholen. Die Coronazeit hat uns alle sicherlich lange geprägt und verändert. Aus der Ratlosigkeit und dem Gefühl, unvorbereitet zu sein, wuchs die Ermutigung hervor, das Mögliche zu wagen. Im Februar 2022 brach mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine unsere sichere Welt zusammen. Die Folgen des Krieges waren auch in der GdG grenzenlos spürbar, die Not der geflüchteten Menschen immens. Viele Menschen in unseren Gemeinden hatten ihre Türen geöffnet, um den Familien, Kindern, Frauen und älteren Menschen aus der Ukraine Zuflucht zu bieten. Das gemeinsame Engagement war not-wendend.
Viele Herausforderungen bleiben weiterhin auf dem Weg in die Zukunft, jedoch bin ich überzeugt, dass die Kirche in der GdG grenzenlos ihre Potentiale und Charismen nutzt, um krisenfest und stark zu bleiben, um das Mögliche und das Notwendende zu tun, um neue Chancen anzupacken. Ich möchte mich bei allen, die mir ihr Vertrauen schenkten, ganz herzlich bedanken für die wertvolle und fruchtbare Zusammenarbeit in diesen Jahren. Für mich schließt sich damit beruflich in der GdG die Tür, diese geht für mich im Bistum Aachen in der Seelsorge mit Geflüchteten sowie mit Sinti und Roma wieder auf. Auf die neue Herausforderung bin ich sehr gespannt und freue mich auf die kommende Zeit.
Ich wünsche allen noch eine segensreiche und gelingende Zukunft
Tetyana Lutsyk