(An)klage-Mauer

Wir sind 

• unfassbar traurig,
• wütend,
• entsetzt,
• fassungslos,
• sprachlos,

… über das, was schutzlosen Menschen, vor allem Kindern und Jugendlichen, angetan wurde und wird, gerade auch im Kontext Kirche.

Es erschüttert uns, wie Menschen ihre Macht missbrauchen und wie Verantwortliche mit diesem Geschehen und mit den Opfern sexuellen und geistlichen Missbrauchs umgehen. So viele leiden bis heute darunter.

Als Menschen, die zu Jesus und seinem Evangelium halten, möchten wir 

• ein Zeichen setzen,
• uns mit Betroffenen solidarisch erklären,
• Opfern den Rücken stärken,
• einen Ort zur Klage und zur An-Klage bieten.

Wir laden herzlich ein, an der Kirche St. Martinus in Richterich

• gemeinsam eine KLAGE-MAUER zu bauen am Freitag, 24. November, um/ab 17:00 Uhr
• im Anschluss an die Sonntagsmesse am 26. November um 11:30 Uhr an dieser Mauer gemeinschaftlich innezuhalten,
• diesen Ort in der kommenden Zeit zu nutzen,
  • um Klagen, Gedanken oder Bitten in die Mauer zu stecken; die Texte werden nicht gelesen oder veröffentlicht, sondern zeichenhaft im Osterfeuer des kommenden Jahres verbrannt.
  • um Momente stiller Solidarität zu teilen mit all denen, die ihr Leid, ihren Schmerz, ihre Wut nicht in Worte fassen können oder wollen.
  • um ein Licht des Gedenkens und der Hoffnung anzuzünden.

Die Mauer soll außerhalb der Kirche stehen, damit sie jederzeit für alle zugänglich ist. Sie soll verbunden mit der Kirche stehen, weil führende Mitglieder Verbrechen verübt und gedeckt haben. Die Mauer soll aber auch deshalb mit der Kirche verbunden sein, weil wir Christen immer noch und jetzt erst recht im Sinne Jesu leben müssen. „Die Wahrheit wird euch frei machen“, sagt er (Joh 8,32).
Jede und jeder ist willkommen, bei der Bauaktion mitzumachen. Wer sich im Vorfeld (im Pfarrbüro von St. Martinus oder bei einem Mitglied des Pfarreirats) melden kann, erleichtert uns das Vorbereiten.

Hans Brunner (für den Pfarreirat), Lotte Lennartz und Birgit Grömping

PS: Gemeindereferentin Birgit Grömping ist Präventionsfachkraft in unserer GdG.
Sie ist Ansprechperson in allen Fragen zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt. Betroffene Menschen oder auch wer einen Verdacht hat oder vielleicht von einem Betroffenen ins Vertrauen gezogen wurde, kann sich mitBirgit Groemping in Verbindung setzen. 

Sie kennt die Verfahrenswege bei Verdachtsmeldungen sowie interne und externe Beratungsstellen und kann als Lotsin tätig werden.