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Das Portal

Portal

Renaissanceportal und Eisengitter

Über das prachtvolle Renaissanceportal an der Eingangshalle heißt es in den Kunstdenkmälern: "Das reich dekorierte Portal der Südseite, angeblich von Haus Heyden stammend, zeigt seitliche Hermen (Pfeiler/Säulen) mit dekoriertem Schaft und Harpyien (Wappentier); über dem Sturz mit Puttenköpfen ein Kranzgesims. Den Aufsatz bilden über einem mit Kartusche und Masken geschmückten Fries zwei Löwen mit dem Doppelwappen der von Bongarts. Auf dem gebrochenen Abschlussgiebel mit Medusenhaupt ein Ritter mit dem Wappenschild ebenfalls der von Bongarts. Hübsche, wenn auch derbere Sandsteinarbeit mit Niederländischem Charakter vom Anfang des 17. Jahrhunderts." Es ist nachgewiesen, dass die Entstehung des Portals in die Zeit von 1590-1610 fällt, und dass als Auftraggeber Wilhelm, Herr zu Heyden (1596 bis 1615), der als Staatsmann und Diplomat bekannt wurde in frage kommt.

Portal Ausschnitt

Dass das Portal für die Hochburg von Heyden bestimmt und dort vermutlich den Eingang zu dem mächtigen Wohnturme geschmückt hat, wo jetzt die große Öffnung in der Südwestecke des ersten Geschosses den alten Eingang vermuten lässt. Diese Hochburg wurde während der französischen Raubkriege zerstört, und man entschloss sich, sie ihrem Schicksal zu überlassen, offenbar, weil die Familie es vorzog, auf ihren anderen prächtigen Besitzungen zu wohnen und nur die zum Betriebe der Landwirtschaft notwendigen Wirtschaftsgebäude, die beiden Vorburgen, notdürftig wiederherzustellen. Die noch übrig gebliebenen Reste an Steinmetzarbeiten von künstlerischer Bedeutung (darunter vielleicht das Allianz-Wappen das man ja wie bereits beschrieben heute noch im Turm der äußersten Vorburg bestaunen kann) wurden an den beiden Vorburgen eingemauert. Diese Arbeiten fallen in die Regierungszeit des Freiherrn Carl Lothar Melchior Adolf von Bongart (1674-1694), Eines Urenkels des mutmaßlichen Erbauers des Renaissanceportals und letzten Bongart der Heydener Linie. Dieser Carl Lothar ist es höchstwahrscheinlich gewesen, der das prächtige Portal der Kirche in Horbach zur Verschönerung und gleichzeitig zur pietätvollen Erinnerung an seine Vorfahren überwiesen hat. Darum möchte ich auch annehmen, dass die Eingangshalle erst bei dieser Gelegenheit (etwa 1691) angefügt wurde, da das Mauerwerk auch einer jüngeren Entstehungszeit als die Giebelmauer verrät und eigens Ecken zur Aufnahme von zwei Säulenfüßen aus der zerstörten Burg ausgebaut sind.

1949 wurde ein Eisengitter in das Portal eingefasst.